#arbeitsinnstiftend - Abschlussbezogene Qualifizierung

Geringqualifizierte ohne (verwertbaren) Berufsabschluss haben ein deutlich erhöhtes Risiko von Langzeitarbeitslosigkeit. Sie haben oftmals ungünstige Beschäftigungsperspektiven in prekären Arbeitsverhältnissen, mit kurzzeitigen Erwerbsepisoden und sehr geringe Aufstiegschancen.

Die Hürden, in dieser Situation eine vollständige Berufsausbildung zu starten, auch in Form einer verkürzten Berufsausbildung als so genannte „Umschulung“, um einen Berufsabschluss nachzuholen, sind für Menschen, die lange Zeit nicht mehr an Bildungsprozessen beteiligt waren, immens hoch.

„Teilqualifizierung“ mit der Förderung modularer, abschlussbezogener Qualifizierungsbausteine ermöglicht einen erfolgreichen Berufsabschluss durch

  • einen überschaubaren zeitlichen Rahmen,
     
  • begrenzte Lerninhalte, insbesondere für Menschen mit geringer und/oder negativer Bildungserfahrung,
     
  • Motivation der Teilnehmenden durch schnell eintretende Erfolgserlebnisse.

Sozialpädagogische Begleitung in Form einzelfallbezogener Hilfestellung bei persönlichen Problemen, Lern- oder Alltagsschwierigkeiten sowie Jobcoaching sollten in berufliche Weiterbildungsmaßnahmen für Langzeitleistungsbeziehende integriert werden.

Zitat aus Empfehlungen des Deutschen Vereins (DV 22/19):

„Insbesondere für den Personenkreis der Leistungsberechtigten nach dem SGB II sind der Einsatz innovativer, didaktisch hochwertiger Lernmethoden und digitaler Medien sowie sozialpädagogische Unterstützung und Begleitung notwendig. Hierfür brauchen die Träger ausreichende finanzielle Mittel und Planungssicherheit, um kontinuierlich qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen und eine moderne digitale Infrastruktur anbieten zu können.“

Erste wichtige Schritte dazu sind im Koalitionsvertrag der neuen Regierung festgehalten:

  • Es soll ein zusätzliches monatliches Weiterbildungsgeld in Höhe von 150 € als Anreiz bei der Aufnahme einer Qualifizierung geben.
  • Vollqualifizierende Ausbildungen sollen ohne zeitliche Begrenzung gefördert werden.
  • Die Vermittlung in Arbeit hat keinen Vorrang mehr vor einer beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Diese Instrumente in eine konkrete Umsetzung zu bringen ist ein zentraler Ansatz bei der Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit.

Teilqualifikation "Verkauf"

Dozent Pascal Schneider zu den Gründen von Langzeitarbeitslosigkeit und den Erfahrungen mit der Teilqualifizierung. 

Jennifer Ferschen hat Modul 1 der Teilqualifizierung erfolgreich absolviert und schaut positiv in die Zukunft